Architektur und Design

Veranda und Gartenlofts

Die Architekten Florian Gebauer und Thomas Wittmann aus Regensburg sind für die Entwurfsplanung verantwortlich, die Ausführung erfolgte gemeinsam mit der Bauoberleitung durch Manfred und Maximilian Rottensteiner aus dem nahen Weikersdorf.

Zu dem im Jahr 2017 bestehenden landwirtschaftlichen Betrieb des Hofguts sollten drei neue Gästehäuser mit angeschlossener Gastronomie und Hofladen zum Verkauf der vor Ort produzierten Produkte ergänzt werden.

Die Veranda zeigt eine klare Ausrichtung zu den südöstlich, in leichter ansteigender Hanglage, befindlichen Obstgärten. Um von dort den Blick in den weitläufigen Obstgarten aufrecht zu erhalten, entstand die Idee, die Gästehäuser als schwebende, ungleichförmige Holzkuben auszuführen, unter welchen die Landschaft “durchfließen” kann.

Durch das Aufständern wurde zum einen der Bezug des gastronomischen Bereichs zu den umliegenden Gärten geschaffen und zum anderen ermöglicht die höhere Lage der Gästeappartements einen Panoramablick auf die westlich gelegenen Wiener Alpen, verbunden mit einem attraktiven Überblick über die umgebende Vegetationsflächen des Hofguts auf der gegenüberliegenden Seite.

Die Verwendung von Holz als vorherrschendem Baustoff lag auf Grund der ökologischen und nachhaltigen Ausrichtung des Betriebes und dem starken landschaftlichem Bezug der Anlage auf der Hand. Zudem führte die Materialwahl auch zu einer sanften Verbindung der neuen Häuser mit der umgebenden Natur. Dieser Effekt verstärkt sich durch die Anordnung der drei scharfkantig ausgeformten Kuben entlang der natürlichen Topographie. Mit der gestaffelten Höhenlage der Häuser wird eine harmonische Beziehung mit der dahinterliegenden Berglandschaft aufgebaut. Holz als vorrangiger Baustoff führt auch im Inneren der Gartenlofts zu einem sinnlichen Naturerlebnis in Form des Geruchs von Holz in Verbindung mit dem Blick in die Landschaft.

Orangerie

Für Planung und Errichtung des Orangerie genannten Glashauses im nordöstlichen Teil des Grundstücks war im Jahr 2016 das Architekturbüro Halbritter & Hillerbrand verantwortlich.

Durch die örtlichen Gegebenheiten des Geländes ist das Glashaus in zwei Räume geteilt, welche sich auf zwei Ebenen befinden. Der untere Raum wurde in der ersten Ausbauphase des Betriebs als landwirtschaftlicher Produktionsraum genutzt, der Raum auf der um 70 cm höheren Ebene als Gewächshaus. Heute befindet sich die Produktion in der sogenannten Edelmacherei, die in einem ehemaligen Pferdestall an der südwestlichen Grundgrenze der Liegenschaft eingerichtet wurde.

Das Gebäude besteht aus einem in Richtung Süden aufragenden Baukörper, welcher sich von der nordwestlich befindenden Straße Richtung Süden zum Hang erstreckt. Die Gebäudehöhe an der Nordwestseite mit 2,50 – 3,11 m Attikahöhe erhöht sich Richtung Süden auf 4,00 m – 5,50 m. Das Glashaus verfügt an der Südseite über eine vier Meter hohe Öffnung, um größere Pflanzen und Bäume transportieren zu können.

Das Gewächshaus wird über eine Rampe vom Parkplatz erschlossen. Die Rampe sowie die Parkplatzflächen sind als Schotterrasen und als wassergebundene Oberfläche ausgeführt.

Die Gründung des Gewächshauses erfolgt auf Streifenfundamenten, der landwirtschaftliche Produktionsraum wird mit einer Fundamentplatte auf Frostschürzen ausgeführt.

Die Frostfreiheit des Gebäudes wird mittels einer Luftwärmepumpe sichergestellt, die Energie kommt weitgehend aus einer PV-Anlage, die – optisch möglichst wenig auffällig – am Dach über der Einfahrt angeordnet ist.

Als tragende Elemente dieser Überdachung dienen zwei Rahmen mit aufgesetzten Stützen sowie ein Nebengebäude mit aufgesetzter Stütze. Im Nebengebäude befinden sich ein behindertengerechtes WC sowie die E-Tankstelle.

Villa Tranquillini

Das Grundstück mit der Hausnummer Guntrams 11 ist erstmals im Franziszäischen Kataster aus den 1820-er Jahren dokumentiert. Haus und Hof wurden im Jahr 1917 vom Architekten Rüdiger J. Walter erworben, saniert und mit Möbeln im damals modernen Landhausstil ausgestattet.

Die Liegenschaft gelangte auf dem Erbwege in das Eigentum von Stefan M. Gergely, der die Bestandgebäude im Jahr 2017 sanieren ließ.

Für Gestaltung und Bauausführung war der planende Baumeister Manfred Rottensteiner aus Weikersdorf verantwortlich.

Das längliche Hauptgebäude der heutigen Villa Tranquillini dürfte um 1800 errichtet und um 1900 saniert worden sein. Zugleich erfolgten damals Zubauten und Anbauten. Dabei wurden das Dachgeschoß und die Holzdecken in der gleichen Ausführung wie sie im Anbau derzeit noch vorhanden sind, wahrscheinlich neu errichtet.

Das ursprüngliche Gebäude ist ein rund 6 mal 19 Meter umfassender eingeschoßiger Ziegelbau mit einem 45° steilen Satteldach (Firstrichtung Nordost-Südwest). Vor dem Eingang zur damaligen Küche befindet sich eine verglaste Holzveranda mit ca. 3 mal 4,5 Meter Größe.

An dieses Gebäude wurde nordöstlich um 1900 rechtwinkelig ein nicht unterkellerter Anbau mit Pultdach errichtet und nach der südwestlichen Giebelwand dem abfallenden Gelände angepasst. Die bestehende Veranda wurde um sieben Meter bis zum östlichen Anbau erweitert. Jede Veranda erhielt einen eigenen Eingang.

Instandsetzung und Sanierung erfolgten in den Jahren 2017 und  2018 unter weitgehendem Erhalt des Erscheinungsbildes. Dabei wurden die Nutzflächen im Erdgeschoß in drei Bereiche gegliedert, die gegenwärtig als Apartments Emma, Rüdiger und Studio Steinfeld im Rahmen von Urlaub am Bauernhof an Gäste vermietet werden. Es wurden Holzböden und Haustechnik erneuert sowie Badezimmer und Küchen eingebaut.

Die noch vorhandenen Möbel aus den 1920-er Jahren wurden restauriert und teilweise durch moderne Möbel, Leuchtkörper und Einrichtungsgegenstände ergänzt.